Untergriesbach/Ziering. Einen der Höhepunkte im Jahresverlauf der Imkereivereine bilden die Ambrosiusfeiern, so auch beim Imkereiverein Untergriesbach. Heuer war Auftakt mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Schaibing. Musikalisch umrahmt wurde die Messfeier vom Chor "belcanto" und zelebriert von Domkapitular Claus Bittner, der in seiner Predigt das Engagement und das Wirken der Imker würdigte und die Wichtigkeit der Bienen für einen intakten Naturkreislauf hervorhob.
Im Anschluss fand die Feier im Gasthaus Beham in Ziering seine Fortsetzung. Der Vorsitzende des Imkereivereins Untergriesbach Werner Paleczek eröffnete. Nach dem Mahl gab es den ersten Höhepunkt des Abends, den Besuch des heiligen Ambrosius mit seiner Ansprache. Wie es sich für den ehemaligen Bischof von Mailand gehört, kam dieser im Bischofsgewand mit Stab und Bienenkorb in der Hand. Wieder einmal stellte dabei Bürgermeister Hermann Duschl in der Rolle des Ambrosius sein schauspielerisch-komödiantisches, aber auch sein dichterisches Talent unter Beweis. Treffsicher formuliert und auch bei Bedarf pointiert, setzte er zu einem erzählerischen Rundritt durch Geschehnisse und Befindlichkeiten des Vereins der Untergriesbacher Bienenzüchter an.
Viel für die Imker und für die Gemeinde bewirkt
Vom Vorstand über den Ehrenvorsitzenden bis zu den Aktivisten im Verein lobte er und tadelte er auch bei Bedarf, zeigte aber auch Begebenheiten zum Schmunzeln und außergewöhnliche Geschehnisse im Vereinsleben auf, dies so unterhaltsam, dass er zum Dank für seine Mühen neben der obligaten Honiggabe von Vorstand Paleczek auch von den Anwesenden donnernden Applaus erhielt.
Dann ging es nonstop mit den Highlights weiter. Bürgermeister Hermann Duschl vertauschte das Ambrosiusgewand mit der Untergriesbacher Amtskette. Assistiert von 2. Bürgermeister Manfred Falkner nahm er eine hohe gemeindliche Ehrung vor. Die Bürgermeister überreichten dem Ehrenvorstand der Untergriesbacher Imker Peter Lemke den Ehrenbrief der Marktgemeinde, samt einem Präsent als Dankeschön für ihn und seine Gattin.
In seiner Laudatio stellte Bürgermeister Hermann Duschl heraus, dass Lemke in den vielen Jahren seiner ehrenamtlichen Tätigkeit schon viele Auszeichnungen erhalten habe, jede mit einem besonderen Wert und jede mit ihrem speziellen Hintergrund, aber sicherlich jede redlich verdient. Bei der Beobachtung der Tätigkeit Lemkes als Vereinsvorstand stach hervor, dass hier kein Vorstand mit Profilierungssucht und Allüren am Werk war, auch nicht einer, der seinen Verein zahlenmäßig und finanziell nur hochpushen wolle. Hier war ein Vereinsvorsitzender am Werk, dem es wirklich darum ging, die Imkerei zu fördern und das Verständnis für dieses Handwerk schon bei kleinen Kindern zu wecken. Lemke war auch Bezirksvorsitzender, Mitglied im Landesvorstand und sogar zweiter Bundesvorsitzender. Ihm ging es darum, das Verständnis um die komplizierten Zusammenhänge von Wetter, Temperaturen, Blütezeiten, chemischen oder biologischen Wirkstoffen zu stärken, bienenfreundliche Pflanzen zu fördern, bienenschädliche einzuschränken – und das nicht nur im eigenen Garten, sondern auch im öffentlichen Grün, auf Plätzen oder neben Straßen. Auch ging es Lemke darum, auf Anfälligkeit von Schädlingsbefall und Bienenkrankheiten frühzeitig hinzuweisen. In den unzähligen Stunden im Ehrenamt habe er sich nicht nur in Ort und Region, sondern auch auf der Bezirks-, Landes- und auch Bundesebene einen hervorragenden Ruf erworben. Seine Kompetenz und sein Fachwissen waren und sind auf allen Ebenen gefragt. Als Imkereifunktionär hat er sich auch zu vielen Themen geäußert, wie dem Zusammenspiel von Imkerei und moderner Landwirtschaft, Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, wie zum Beispiel Glyphosaten, oder Behandlungsmethoden für die Varroa-Milbe, aber dies nicht mit ideologischen Scheuklappen, sondern fachlich fundiert und fair, aber immer mit Nachdruck.
Auch Kinder für Imkerei begeistert
Bei all dem überörtlichen Einsatz stand aber stets auch das Bestreben im Vordergrund, Kinder und Jugendliche für die Imkerei zu begeistern. Dazu führte Lemke seinen "Heimatverein" mitglieder- und völkermäßig zur Blüte. Er war auch beim Schaffen des Lehrbienenstandes mit erfolgreich. Er organisierte auch viele schöne Imkertage und Imkerfeste mit.
Duschl stellte anschließend fest, dass der heilige Ambrosius Peter Lemke besonders ins Hez geschlossen habe und so diesen großen Erfolg für die Imkerei für ihn selbst, aber auch für die Gemeinde ermöglicht habe.
Die beiden Bürgermeister wünschten, unter dem Applaus der Anwesenden, dem neuen Ehrenbriefinhaber für die Zukunft alle Gute, Glück und Gesundheit und dass ihm seine Freude an der Imkerei erhalten bleiben möge. Mit einer Tombola klang dann die Ambrosiusfeier aus. – np
Untergriesbach. Am "Tag der deutschen Imkerei" hat der Imkerverein Untergriesbach einen "Tag der offenen Tür" veranstaltet. In diesem Rahmen wurde der langjährige Vorsitzende Peter Lemke zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Hierzu wurde ihm eine Urkunde verliehen.
Wie Vorsitzender Werner Paleczek in seiner Rede bemerkte, habe sich Peter Lemke diese Auszeichnung redlich verdient. Nicht nur im Verein als langjähriger sehr aktiver Vorsitzender und Antriebsfeder bei der Ausbildung von Neuimkern, sondern auch im Bezirk als Bezirksvorsitzender, im Landesverband und im Bundesverband als 2.Bundesvorsitzender habe er hervorragende Arbeit geleistet. Dies seien genügend Gründe für diese erstmals im Verein verliehene besondere Auszeichnung.
Im Anschluss hielt Bienensachverständige Roswitha Beismann einem Vortrag über effektive Varroabehandlung im Spätsommer. Am Nachmittag hatten die zahlreichen Besucher Gelegenheit, sich über die Arbeit des Imkervereins sowie über Bienen und Bienenhaltung am Lehrbienenstand zu informieren. Außer vielen Schautafeln und einem Film hatten die Interessierten die Möglichkeit, das Honigschleudern live mitzuerleben. Ein Glücksrad, bei dem es Fragen über Honigbienen für die richtigen Antworten Preise gab, war vor allem bei den jüngeren Besuchern sehr beliebt. Ferner war in einem Schaukasten mit einem Glasfenster eine Bienenkönigin mit ihrem Volk sehr gut zu beobachten. Für das leibliche Wohl sorgten viele Helfer aus dem Vorstand.
Es kam wie es kommen musste. Auch der Imkerverein Untergriesbach wurde für die Cold Water Challenge nominiert und zwar von der Wasserwacht Untergriesbach via Facebook. Nach dem Motto "Nur die Harten kommen in den Garten" sprich Würmbach, machten einige Imkerinnen und Imker bei dieser Aktion mit, bei der es natürlich in erster Linie darum ging, für einen wohltätigen Zweck zu spenden.
Kochen und Backen mit Bienenhonig
Untergriesbach. Ein Abend der besonderen Art war der Vortrag von Ernährungsberaterin Christa Reichart aus Schaibing über das Thema Kochen und Backen mit Honig. Eingeladen dazu hatte der Imkerverein Untergriesbach alle interessierten Frauen und Männer in die neue Küche der Mittelschule, um mehr Informationen über den Einsatz von Bienenhonig bei der Zubereitung von Speisen und Getränken zu erhalten. Im anschließenden Praxisteil konnten die rund 20 Teilnehmer/innen die verschiedenen Rezepte ausprobieren und anschließend verköstigen. Dazu gehörten u.a. Honigbutter, Tomatenquark, Feldsalat, Müsli-Riegel, Rosmarin-Apfel-Gelee und Honigmilch sowie Zitronenlimonade. Als Beilage gab es selbst gebackenes Dinkelbrot. Die gesundheitsfördernde Wirkung von echtem Bienenhonig ist jedoch nur bei der Zubereitung von kalten Speisen und Getränken vorhanden, da beim Erhitzen über 40°C Inhaltsstoffe wie Enzyme verloren gehen und Honig nur mehr als Süßstoff wirkt. Text/Fotos: Werner Paleczek
Untergriesbach. Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des IV Untergriesbach gab es einige personelle Veränderungen in der Vorstandschaft. Peter Lemke trat nach 24 Jahren als 1. Vorsitzender von seinem Amt zurück. Nachfolger wurde Werner Paleczek, der bereits als Schriftführer und Webmaster in der Vorstandschaft tätig war. 2. Vorsitzender wurde Manfred Hell, der ebenfalls schon als Kassier und Beisitzer im Verein aktiv war. Er wurde Nachfolger von Martin Kronawitter, der weiterhin als Zuchtwart fungieren wird. Newcomer Annette Kronawitter wurde neue Schriftführerin. Das Amt des Kassiers mit der Mitgliederverwaltung bleibt weiterhin bei Josef Haas. Ferner gehören die Bienensachverständigen Ludwig Kainz und Roswitha Beismann sowie auch Peter Lemke als Bienenfachwart der Vorstandschaft an. Peter Lemke wird auch weiterhin Kurse und Fortbildungen halten sowie die Neuimkerausbildung leiten. Als Beisitzer wurden Josef Binder, Matthias Kasberger, Elfriede Lang sowie erstmals Ursula Meier, Matthias Falkner und Christoph Plank gewählt. Auch die Kassenprüfer Lothar Fesl und Konrad Pils bleiben weiterhin im Amt. Alle Personen wurden von der Versammlung einstimmig bestätigt.
Zu Beginn der JHV konnte Peter Lemke neben rund 60 Imkerinnen und Imkern auch Bürgermeister Hermann Duschl sowie die Ehrenmitglieder Alois Jellbauer, Ludwig Kainz und Walter Stemplinger begrüßen. Er berichtete über das vergangene Bienenjahr, welches verheißungsvoll mit guter Obstblüte startete. Jedoch gab es wieder Frostnächte, die nicht nur die Obstblüten, sondern damit auch die Blütenhonigernte zunichtemachten. Zum Glück setzte dann die Waldtracht ein, die den Imkern eine reichliche Waldhonigernte bescherte. Die Königinnenzucht litt jedoch darunter, da die Bienen auf Grund des Sammeltriebes wenig brauchbare Königinnen nachzogen. Auch die Anzahl der Drohnen war gering. Wer in diesem Jahr ein Bienenvolk erwerben möchte, kann sich gerne auch an den Verein wenden. Völker, die außerhalb der Landkreisgrenzen gekauft werden, brauchen vorschriftsmäßig ein beglaubigtes Gesundheitszeugnis. Zum einen gibt es die Sicherheit ein gesundes Volk erworben zu haben, zu anderen breiten sich keine Krankheiten aus. Die durch den Sturm Kolle verursachten Schäden wurden durch die Ergänzungsversicherung für Bienenhäuser und Freiständer reibungslos abgewickelt. Neben den insgesamt 18 Veranstaltungen, Kursen und Lehrgängen 2017 gab es an der Grundschule in Schaibing wieder einen Kurs Schulimkerei. Auch bei der Mitgliederentwicklung konnten wieder Erfolge erzielt werden. 2017 traten 16 neue Imkerinnen und Imker in den Verein ein. Mit mittlerweile fast 190 Mitgliedern zählt der Verein zu den größten im Landkreis und in Niederbayern. Auch beim Ausbau des Lehrbienenstands in Taubing gab es viele Fortschritte. Insbesondere die Arbeiten im Schleuderraum wurden fast abgeschlossen. Ferner wurde die vereinseigene Schleuder mit dem Entdecklungsgeschirr rege in Anspruch genommen, allerdings noch nicht im Schleuderraum. Die Gerätschaften wurden vom Landkreis, von der Staatsregierung, der Raiffeisenbank sowie einer Spende bezuschusst. Auch für 2018 sind wieder 17 Veranstaltungen angesagt. Nach dem Bericht des Schriftführers Werner Paleczek, der den Anwesenden einige Aktivitäten in einer Bilderschau zeigte, berichtete Kassier Josef Haas über Einnahmen und Ausgaben im vergangenen Jahr. Die Kassenprüfer Lothar Fesl und Konrad Pilsl bestätigten die korrekte Führung der Kasse. Danach wurde die gesamte Vorstandschaft einstimmig entlastet. Es folgten die Berichte des Zuchtobmanns Martin Kronawitter, der auf die Problematik in der Zucht 2017 einging und des Bienensachverständigen Ludwig Kainz, der die aktuelle Situation über die Bienengesundheit beschrieb. Unter der Leitung von Bürgermeister Hermann Duschl wurden anschließend die Neuwahlen der Vorstandschaft erfolgreich durchgeführt. In seinem Grußwort anschließend lobte Hermann Duschl die zahlreichen Aktivitäten des IV in der Gemeinde. Dem neuen 1. Vorsitzenden Werner Paleczek wünschte er viel Glück und versprach ihm, die gute Zusammenarbeit weiter zu führen. Im Anschluss daran bedankte sich Werner Paleczek bei allen Anwesenden für Ihr Vertrauen sowie bei allen Aktiven für ihr Engagement. Besonders bei Beisitzerin Karin Kneidinger, die acht Jahre als Beisitzerin aktiv mitarbeitete. Ferner auch bei Franziska Lemke, die stets aktiv und nicht nur im Hintergrund ihren Gatten Peter Lemke unterstützte. Und zu guter Letzt bedankte er sich natürlich bei Peter Lemke, der den Verein in ganz Deutschland als ehemaliger 2. Bundesvorsitzender des Deutschen Imkerbundes, als Bezirksvorsitzender Niederbayern, als Kreisvorsitzender und als Ortsvorsitzender bekannt und zu einem Vorzeigeverein in Niederbayern gemacht hat. Gerade in der heutigen Zeit sei das Ehrenamt nicht selbstverständlich. Deshalb freut es ihn umso mehr, dass wieder ein tolles Team mit neuen Gesichtern für die nächsten vier Jahre zur Verfügung steht, um die erfolgreiche Arbeit im Verein weiterhin erfolgreich fort zusetzen.