Untergriesbach/Schaibing. Mehr als 200 Mitglieder, 735 Bienenvölker und mit Alois Jellbauer einen Imker, der seit 65 Jahren dem Verein angehört: Die Bilanz des Imkervereins Untergriesbach bei der Jahreshauptversammlung in Schaibing fiel sehr positiv aus.
Vorsitzender Werner Paleczek blickte anhand einer Powerpoint-Präsentation zurück auf 18 Veranstaltungen und Vorträge zu Themen rund ums Bienenjahr. Gut genutzt wurde der Schleuderraum im Lehrbienenstand in Taubing. Allen Mitgliedern stand ein elektrischer Wachsschmelzer zur Verfügung. Beide können heuer kostenlos genutzt werden. Am Lehrbienenstand gab es praktische Vorführungen.
2019 wurde erstmals die Mitgliederzahl von 200 geknackt – mit insgesamt 735 gemeldeten Bienenvölkern. Dazu trugen auch die 13 Neuimker bei. Auch heuer ist wieder ein Neuimkerkurs angelaufen. Anmeldungen sind noch möglich. Neuimker werden während und nach der Ausbildung von "Imkerpaten" begleitet.
Unter dem Motto "Fit for future – fit für die Zukunft" gibt es im Verein Informationen zu Veranstaltungen per E-Mail, zwei WhatsApp-Gruppen und die Homepage https://imker-untergriesbach.page4.com Ein Facebook-Auftritt ist für heuer geplant.
Am "Tag der Deutschen Imkerei" konnten sich Interessierte über die Imkerei informieren. Zur Öffentlichkeitsarbeit gehört auch Werbung an Schulen wie etwa der Grund- und Mittelschule Untergriesbach. Klassenlehrer Werner Paleczek hat die Imkerei in die AG Schulgarten der siebten Klasse einbezogen. Ein "Naschgarten" wurde bienenfreundlich bepflanzt, Schüler legten Blühstreifen an und besuchten den Lehrbienenstand.
Dort wurde übrigens fleißig gearbeitet. Der Eingangsbereich zum Schleuderraum wurde gepflastert, im Garten wurden Weiden und Obstbäume gepflanzt und eine Blühwiese angelegt.
Paleczek blendete in einer Bilderschau auf die Veranstaltungen von 2019 zurück – vom Vereinsausflug über die Wanderung bis zum Besuch bei Lothar Fesl mit seinen Kugelbeuten.
Nach den Berichten von Schriftführerin Annette Kronawitter und – in Vertretung von Kassier Josef Haas – von Peter Lemke sowie der Kassenprüfer Lothar Fesl und Konrad Pilsl war die Entlastung reine Formsache. Der Bericht des Zuchtwartes erfolgte in Vertretung von Martin Kronawitter durch Peter Lemke. Witterungsbedingt war das Jahr 2019 für die Königinnenzucht durch den kalten Mai durchwachsen. Trotzdem kam qualitativ und mengenmäßig ein passables Zuchtergebnis zustande. Auf der Belegstelle Bramandlberg war der Untergriesbacher Verein wieder mit den meisten Carnica-Züchtern vertreten. Heuer wird wieder ein Vortrag über Zucht angeboten. Zudem erhält jeder Interessierte einen Zuchtplan mit den Terminen für die einzelnen Schritte.
Bienenvölker und Königinnen sollten nur in der Region gekauft werden, damit der Käufer keine Überraschungen erlebt. Ansprechpartner sind die Vorsitzenden der hiesigen Vereinen. Eine klare Absage erteilte Lemke auch der Wiederansiedlung der "Dunklen Biene", die ursprünglich hier beheimatet, aber äußerst stechlustig war. Dies sei keine Alternative zur jetzigen Carnica-Biene, die friedlich und sanftmütig sei und guten Honigertrag bringe.
Bürgermeister Hermann Duschl lobte die Bedeutung der Imker für die Natur und Umwelt. Imker seien wahre Naturschützern, die ihre Gärten bienen- und naturfreundlich gestalten.
Anschließend wurde die Satzung des Vereins aktualisiert, ergänzt und der Begriff "Ehrenamtspauschale" mit aufgenommen. Die Satzungsänderungen wurden einstimmig beschlossen.
Ehrennadeln für langjährige Mitgliedschaft erhielten in Bronze für 15 Jahre Thomas Schurm, Karin Pongratz und Regina Vogl, in Silber für 25 Jahre Hans Bruckner und Josef Binder. Walter Stemplinger wurde für 55 Jahre Vereinstreue geehrt, Alois Jellbauer für 65 Jahre. Jellbauer ist noch immer aktiver und erfolgreicher Carnica-Züchter.